Fotografie als Leidenschaft: Ein Blick hinter die Linse

Der folgende Beitrag erschien als Newsletter bei meinem ehemaligen Arbeitgeber:

Mein Name ist Yannick Wempe und seit Januar 2023 arbeite ich als Projektleiter im Bereich Altlasten- und Flächenrecycling bei der HPC AG in Bremen. Doch abseits des Büroalltags schlägt mein Herz für die Fotografie. Die Leidenschaft für das Festhalten besonderer Momente begleitet mich schon seit meiner Jugend – allerdings blieb das kreative Potenzial lange ungenutzt, bis ich im Rahmen meines Master-Projektes an der Universität Bremen den entscheidenden Anstoß erhielt.

1:

Ich auf den Lofoten in voller Fotomontur.

Während meines Masterprojektes zum Thema „Küstenschutz an der deutschen Nordseeküste“, bei dem es um die Produktion von Videos und Bildmaterial ging, entschied ich mich, meine erste hochwertige Kamera mit Wechselobjektiven anzuschaffen. Schon bald tauchte ich autodidaktisch in die Welt der Fotografie ein und erkannte, wie sehr man sich damit kreativ austoben kann.

Die Fotografie führte mich zuletzt im März 2025 an einen der spektakulärsten Orte in Europa– die Inselkette Lofoten in Nordnorwegen. Durch ihre Lage auf dem 68. Breitengrad liegen die Inseln nördlich des Polarkreises. Bei meiner Ankunft Mitte März herrschte dort tiefster Winter, wie im folgenden Bild zu erkennen ist.

2: Blick von der Brücke in Hamnøy, Lofoten auf die charakteristischen roten Fischerhütten („Rorbu“) vor einem spektakulären Bergpanorama

Dass das Wetter dort sehr wechselhaft ist, wurde meiner Frau und mir eindrücklich demonstriert. Nur einen Tag später wichen die Minusgrade eher milden Temperatoren um die 8-9 °C mit einem handfesten Sturm, welcher einige Tage andauern sollte. Aufgrund von Windböen bis Stärke 10 wurden zeitweise jegliche Flug-, Fähr- und Busverbindungen stillgelegt. Davon haben wir uns jedoch nicht abhalten lassen Fotos zu machen. Im Versuch die stürmischen Bedingungen festzuhalten, ist das folgende Bild entstanden.

3: Trotz Sturm ließ sich die Sonne am Strand von Ramberg kurz blicken.

Neben seinen wechselhaften Wetterbedingungen ist die Lofoten-Inselkette auch für das Auftreten von Polarlichtern bekannt. Dabei kam uns zugute, dass wir uns momentan in einem sogenannten „solaren Maximum“ mit sehr hoher Sonnenfleckenaktivität befinden, was das Auftreten von Polarlichtern weiter begünstigt. Am einzigen wolkenfreien Tag sollten wir Glück haben und ein starker Sonnensturm war im Gange, der bis in die Nacht anhielt. Bei diesen faszinierenden Anblicken vergaßen wir sogar den eisigen Wind und die klirrende Kälte. Kleiner Hinweis, da ich dies sehr oft gefragt werde: die Polarlichter sind mit dem bloßen Auge als grauer Schleier zu erkennen. Die Intensität der Farben kann unser Auge erst nach ausreichender Gewöhnung an die Dunkelheit wahrnehmen. In der Hinsicht ist die Kamera klar im Vorteil.

4: Hohe Polarlichtaktivität in Folge eines Sonnensturms. Beobachtet in einer wolkenfreien Nacht auf der Insel Flakstadøya

Von HPC wurde mir das Absolvieren eines Drohnenführerscheins ermöglicht, um im Arbeitsalltag Vermessungsarbeiten durchführen zu können. Dies habe ich als Anlass genommen, mir auch privat eine Drohne anzuschaffen und mit nach Norwegen zu nehmen. Da das Drohnenfliegen in Norwegen nicht so stark beschränkt ist wie in Deutschland, konnte ich dort so einige Flüge vornehmen, vorausgesetzt es war nicht zu stürmisch.

5: Die Insel Moskenesøya von oben als Panorama. Die Orte Hamnøy, Sakrisøy und Reine sind über Brücken miteinander verbunden.

Doch nicht alle inspirierenden Motive sind in fernen Ländern wie Norwegen zu finden. Oft reicht es schon, den Blick vor der eigenen Haustür schweifen zu lassen. So halte ich die Schönheit meiner unmittelbaren Umgebung fest. In meinem aktuellen Projekt versuche ich mich meiner Heimatstadt Nordenham zu widmen. Als typische Industrie- und Hafenstadt hat sie nicht den allerbesten Ruf. Daher versuche ich die Stadt fotografisch in „ein besseres Licht“ zu rücken. Das nachfolgende Bild hat es im letzten Fotowettbewerb des Landkreises Wesermarsch sogar in die Top 10 geschafft.

6: Der Nordenhamer Hafen bei Ebbe im Februar 2024 im Morgenlicht.

Wer noch mehr Fotos sehen möchte, den oder die lade ich herzlich dazu ein, meinen Instagram-Kanal yannick.wempe_fotografie zu besuchen. Wer sich für das Masterprojekt zum Thema Küstenschutz an der Nordseeküste interessiert, kann sich die Videos gerne bei YouTube unter folgendem Kanal ansehen: https://youtube.com/@geowissenschaftenexplained6960?si=ykYGDJuakt5T4hQR

Besonders betroffen ist die Stadt Nordenham von den ständigen Weservertiefungen, weshalb mir diese Videoreihe als Mitglied des Vereins Weserschutz e.V. eine Herzensangelegenheit war.

Weiter
Weiter

Lofoten: Zwei Jahreszeiten, ein Motiv